Ratgeber

Lippenherpes selbst behandeln
Für gepflegte und schöne Lippen hält Ihre Apotheke verschiedene Präparate bereit.

Lippenherpes selbst behandeln

Rezeptfreie Hilfe aus der Apotheke

Endlich Ferien! Doch bei der Fahrt zum Flughafen bemerken Sie ein unangenehmes Ziehen und Kribbeln an den Lippen. Stress, Erschöpfung oder eine Klimaveränderung reichen aus, um den schlummernden Herpes-Virus zu aktivieren. Was Sie gegen das Spannungsgefühl und die unschönen Bläschen tun können.

Zur richtigen Zeit das richtige Präparat

Häufig bereits im Kindesalter infizieren sich neun von zehn Menschen unbemerkt mit dem Herpesvirus. Viele Virusträger leben ihr ganzes Leben unbehelligt, nur bei einigen Menschen wird die Infektion mit dem Herpes simplex Typ-1-Virus zum wiederkehrenden Ärgernis.

Kribbeln, Brennen und ein Spannungsgefühl im Lippenbereich – das sind die ersten Anzeichen für einen Herpes-Ausbruch. Wenn Sie zu den Betroffenen gehören, ist die erste Wahl in diesem frühen Stadium eine Salbe, die Sie lokal auf die schmerzende Stelle auftragen. Präparate mit den Wirkstoffen Aciclovir (zum Beispiel Zovirax® Lippenherpescreme) und Penciclovir (zum Beispiel Pencivir®) erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke. Beide verhindern die Virusvermehrung und Sie dürfen die Cremes bis zu sechsmal am Tag auftragen. Für die ersten Tage eines Herpes-Ausbruchs eignet sich auch eine Lippencreme mit dem Wirkstoff Docosanol (zum Beispiel Muxan®).

Tipp: Das rezeptfreie Kombinationspräparat Zovirax® Duo enthält zusätzlich 1 Prozent Hydrokortison für ein schnelles Abheilen der Wunde.

Wenn die Bläschen da sind: austrocknen und heilen

Die Lippenbläschen sind nicht nur unschön, sie enthalten auch eine große Anzahl infektiöser Viren. Nach 3 bis 4 Tagen platzen die Bläschen auf und hinterlassen schmerzhafte Wunden. Am besten verwenden Sie Zink-haltige Gele wie zum Beispiel Virudermin® Gel, Widmer® Lipactin Gel. Auch Silizium-Gele binden die Wundflüssigkeit zuverlässig (zum Beispiel SOS® Lippen-Herpes-Gel). Eine Ansteckung mit Bakterien vermeiden Sie mit Cremes, die die Wirkstoffe Clioquinol (zum Beispiel Linola® sept) oder Tyrothricin (zum Beispiel Tyrosur®) enthalten.

Hinweis: Vermeiden Sie in dieser Phase unbedingt den engen Körperkontakt mit anderen Menschen. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie Neugeborene, Senioren oder Krebspatienten kann der Kontakt mit Herpesviren sogar gefährlich sein.

Machen Sie Herpes unsichtbar: abkleben und überschminken

In Ihrer Apotheke erhalten Sie kleine Pflaster oder Herpespatches, mit deren Hilfe die Herpesbläschen fast verschwinden. Die Minipflaster schützen Ihre Lippen vor einer bakteriellen Entzündung und Ihre Mitmenschen vor einer versehentlichen Übertragung des Virus. Die Herpespflaster fördern mit der enthaltenen Hydrokolloidschicht das Abheilen der Wunde (zum Beispiel Zoviprotect® Lippenherpes Patch, Compeed® Herpesbläschen Pflaster, Herpes-Patch Wund med®) und lindern den unangenehmen Juckreiz.

Tipp: Die Herpespflaster lassen sich problemlos mit Make-up oder Lippenstift überschminken.

Homöopathie bei Herpes: Ihr Apotheker berät Sie

Sind Sie auf der Suche nach einer Alternative zur Schulmedizin? Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker zum geeigneten Wirkstoff und zur Dosierung von homöopathischen Mitteln wie beispielsweise Rhus toxicodendron, Dulcamara oder Hepar sulfuris beraten.

Hinweis: Die Selbstmedikation bei Herpes hat Grenzen. Heilt der Lippenherpes auch nach einer Woche nicht ab, bildet sich in den Bläschen Eiter oder kommt sogar Fieber hinzu, ist ein Besuch beim Arzt dringend anzuraten.

Ein paar Verhaltensregeln, wenn Sie merken, dass ein Herpes-Ausbruch droht:

  • Berühren Sie die Lippenbläschen nicht.

  • Kratzen Sie die Bläschen nicht auf und vermeiden Sie unbedingt, dass Sie den Virus auf die Augen übertragen. Am besten tragen Sie in der Zeit eines Herpes-Ausbruchs keine Kontaktlinsen.

  • Vermeiden Sie von sich aus engen Kontakt mit anderen Menschen, ganz besonders mit Schwangeren und Kleinkindern.

  • Teilen Sie auf keinen Fall Besteck, Tassen, Handtücher, Waschlappen oder Kosmetika mit anderen Mitgliedern Ihres Haushalts.

  • Meiden Sie starkes Sonnenlicht und verwenden Sie einen Sunblocker für die Lippen.

Quelle: Dr. Claudia Bruhn: Lucky lips, Deutsche Apotheker Zeitung, Seite 32, Ausgabe 21/2018 vom 24.05.2018.

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Rund ums Thema Reiseapotheke
Die Reiseapotheke: Für den Fall der Fälle.

Rund ums Thema Reiseapotheke

Gut vorbereitet in den Urlaub

Wenn einer eine Reise macht, dann wird er was erleben. Damit der lang ersehnte Urlaub keine bösen Überraschungen für Sie bereithält, denken Sie am besten frühzeitig an die Zusammenstellung Ihrer Reiseapotheke. Genauso individuell wie Ihre Ferien ist auch der Inhalt Ihrer Reiseapotheke. Was auf jeden Fall in den Koffer gehört und welche einfachen Regeln Ihnen zu einem entspannten Urlaub verhelfen.

Dürfen nie fehlen: Mittel gegen Fieber & Schmerzen

Schnell ist es passiert: Sie bekommen Zugluft bei der Busfahrt ab oder schlafen auf ungewohnten Matratzen: Lassen Sie sich von Kopf- oder Nackenschmerzen nicht den Urlaubstag verderben! Gegen Fieber und Schmerzen sind Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen die Mittel der Wahl, als Filmtabletten (zum Beispiel Ibubeta® akut) oder als Schmelztabletten zum Lutschen (zum Beispiel Nurofen® Schmelztabletten Lemon ab sechs Jahren). Auch stillende Mütter und Kinder ab einem Körpergewicht von 5 Kilogramm dürfen Ibuprofen einnehmen. Wenn Sie mit Säuglingen oder Kleinkindern auf Reisen gehen, haben Sie die Wahl zwischen einem Saft oder Zäpfchen (zum Beispiel Nurofen® Junior 60 mg). Bewahren Sie Säfte und Zäpfchen unter 25 Grad auf, sonst verlieren sie ihre Wirksamkeit. Für Schwangere sind Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol empfohlen.

Hinweis: Denken Sie bei Flugreisen daran, dass nur Flüssigkeiten bis 100 Milliliter im Handgepäck erlaubt sind.

Wenn man zu oft muss: Durchfall

Sie haben einige Möglichkeiten, damit es gar nicht erst zum unangenehmen Durchfall kommt: Waschen Sie sich vor jeder Mahlzeit und nach jedem Gang zur Toilette gründlich die Hände. Bevorzugen Sie Speisen, die gekocht wurden oder die Sie schälen können.

Erwischt Sie trotz aller Vorsicht Montezumas Rache, ist es wichtig, dass Sie den Verlust an Flüssigkeit und Mineralien schnell wieder ausgleichen. Elektrolytersatz-Präparate wie zum Beispiel Oralpädon® oder Elotrans® gehören unbedingt in Ihre Reiseapotheke. Denn nicht immer ist eine Brühe oder ein Tee auf Reisen greifbar.

Bei stark erhöhter Stuhlfrequenz ohne weitere Komplikationen stehen Präparate mit dem Wirkstoff Loperamid in vielen Darreichungsformen bereit: als Hartkapseln, Tabletten, Brause- Schmelztabletten und als Lösung. Loperamid ist ab einem Alter von 2 Jahren zugelassen. Erwachsenen stehen zusätzlich Mittel mit dem Wirkstoff Racecadotril (zum Beispiel Vaprino®) zur Verfügung.

Tipp: Packen Sie für den Fall, dass unterwegs keine Seife zur Verfügung steht, eine kleine Flasche Waschgel mit in Ihre Tasche.

Nicht nur bei Schiffsreisen wichtig: Arzneimittel gegen Übelkeit & Erbrechen

Medikamente aus der Gruppe der Antiemetika helfen gegen starkes Erbrechen auf Grund einer Magenschleimhautentzündung und auch gegen Reiseübelkeit, wie sie bei Autofahrten oder Schiffsreisen auftreten kann. Gängige Präparate sind zum Beispiel Vomex® und Superpep® Reise-Kaugummis. Einen Nachteil haben die meisten Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen: Sie machen müde. Planen Sie also ausreichend Pausen für Ihre Fahrt ein.

Tipp: Einige Verhaltensregeln helfen Ihnen und den Mitreisenden auf der Rückbank im Auto, dass kein Unwohlsein entsteht: Während der Fahrt nicht lesen – auch keine Straßenkarte –, am besten in Fahrtrichtung sitzen und nach draußen blicken. Das lenkt ab und Ihr Gleichgewichtsorgan kommt nicht durcheinander.

Hilfe gegen fliegende Plagegeister: Mückenschutz

Am wirksamsten beugen Sie Insektenstichen mit einem konsequenten und sorgfältig aufgetragenen Mückenschutz vor. Stiche sind nicht nur lästig und jucken, Mücken und Fliegen übertragen in manchen Ländern auch gefährliche Infektionskrankheiten. Besonders wirksam gegen die Malaria-übertragende Anophelesmücke sind Präparate mit dem Wirkstoff DEET, der zum Beispiel in Nobite® und Anti Brumm® forte enthalten ist.

Icaridin-haltige Mückenschutzmittel sind für Reisen in unseren Breitengraden sinnvoll, da diese Präparate die Haut weniger reizen. Beide Wirkstoffe wirken zusätzlich gegen Zecken, so dass Sie kein weiteres Schutzspray benötigen.

Tipp: Säuglinge schützen Sie am besten mit einem Moskitonetz und lockerer, heller Bekleidung, die Arme und Beine bedeckt.

Sonnenschutz mit Hut und Creme

Wählen Sie Ihren Sonnenschutz entsprechend dem Reiseziel und Ihrem Hauttyp aus. Achten Sie dabei auf den aufgedruckten Lichtschutzfaktor. Auch dürfen Sie nicht vergessen, eine passende Kopfbedeckung, eine Sonnenbrille mit UV-Schutzzeichen sowie lockere Kleidung in den Koffer zu packen.

Tipp: In Ihrer Apotheke berät man Sie, welche Sonnenschutz-Produkte zu Ihrem Hauttyp passen.

Vorbeugen ist besser als behandeln

Lassen Sie regelmäßig Ihre Impfungen vom Hausarzt überprüfen und frischen Sie den Impfschutz eventuell auf. Je nach Reiseziel kann eine zusätzliche Impfung gegen bestimmte Infektionskrankheiten wie Gelbfieber oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sinnvoll sein.

Tipp: Das Robert Koch-Institut bietet auf seiner Webseite Informationen zu den aktuellen Impfempfehlungen. Hinweise zu besonderen gesundheitlichen Risiken wie zum Beispiel dem brasilianischen Zika-Virus sowie Sicherheitswarnungen erhalten Sie auf den Seiten des Auswärtigen Amts.

Quelle: Dr. Karin Schmiedel: Das muss mit, DAZ, Ausgabe 12/2017.

Eine hilfreiche Checkliste für Ihre Reiseapotheke stellt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zur Verfügung.

| Von: Simone Lang; Bildrechte: Antonio Guillem/Shutterstock.com
Richtig Fieber messen

Richtig Fieber messen

Wie Sie die Temperatur exakt ermitteln

Glasige Augen, ein gerötetes Gesicht und eine heiße Stirn – typische Symptome bei Fieber. Nun heißt es, Temperatur messen! Was Sie beim Messen beachten sollten.

„Fieber unterstützt in aller Regel die Arbeit des Immunsystems beim Kampf gegen Erreger", erläutert Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein in Düsseldorf. „Die vermehrte Wärme setzt Stoffwechselprozesse in Gang, die bei der Krankheitsabwehr helfen können. Deshalb tritt Fieber sehr häufig bei Infektionen und Entzündungen auf.

Wann spricht man von Fieber?

  • 37,5 bis 38 Grad Celsius: erhöhte Temperatur
  • 38,1 bis 38,5 Grad Celsius: leichtes Fieber
  • 38,6 bis 39 Grad Celsius: Fieber
  • 39,1 bis 39,9 Grad Celsius: hohes Fieber
  • über 40 Grad Celsius: sehr hohes Fieber
  • ab 41,1 Grad Celsius: hyperpyretisches Fieber

Leicht erhöhte Temperaturen über ein bis zwei Tage gelten im Allgemeinen als unbedenklich. Erhöht sich die Temperatur allerdings auf über 39 Grad Celsius mit schwerem Krankheitsgefühl, sollte der Fiebernde von einem Arzt untersucht werden – vor allem dann, wenn weitere Krankheitszeichen hinzukommen.

Mit was messen?

Für die richtige Fiebermessung stehen Ihnen mehrere Arten von Thermometern und Methoden zur Verfügung. Elektronische Fieberthermometer sind gut ablesbar, messen schnell und genau. Sie benötigen jedoch eine Batterie.

Glasthermometer bieten im Hinblick auf ihre Messgenauigkeit eine gute Alternative. Heute gibt es Glasthermometer mit einem ungiftigen Metallgemisch. Sie sind besonders hygienisch und leicht zu reinigen, aber nicht bruchsicher.

Ohrthermometer messen die Temperatur über die im Gehörgang abgegebene Infrarotstrahlung. Die Messung erfolgt besonders schnell: Die Messzeiten liegen im unteren Sekundenbereich. Voraussetzung für eine genaue Messung ist allerdings, dass Sie die Sondenspitze exakt im Gehörgang platzieren.
Sensor-Thermometer ermitteln die Temperatur ohne Hautkontakt mittels Infrarot. Stirn- und Schläfenbereich gelten als gute Messorte. Diese Systeme sind insbesondere für kleine Kinder und Babys geeignet, weil sie kaum oder gar nicht mit dem Kind in Berührung kommen. Das macht auch nächtliches Messen möglich, ohne das Kind aufzuwecken.

Wo messen?

Da die aussagekräftigste Fiebertemperatur nur im Inneren des Körpers gemessen werden kann, gilt die Messung im Po (Rektalfiebermessung) als genaueste Methode.

Gebräuchlich ist auch die Messung unter der Zunge. Platzieren Sie das Thermometer dazu möglichst weit hinten im Mund unter der linken oder rechten Zungenseite. „Der Mund sollte dabei geschlossen sein. Auch sollten vor der Messung keine kalten oder warmen Getränke und Speisen eingenommen worden sein", rät Apotheker Lutz Engelen. „Ungeeignet ist die Methode bei verstopfter Nase und Husten.“

Die Temperaturmessung in der Achselhöhle erfordert eine lange Messzeit bis zu acht Minuten. Dies gilt auch für die Temperaturermittlung in der Leistenbeuge.
Hausmittel zur Fiebersenkung

Da Fieber ein Warnsignal des Körpers ist, sollten Sie bei erhöhter Temperatur am besten im Bett bleiben und sich schonen. Leichte Kost ist angeraten und viel Flüssigkeit, die ein fiebernder Körper in Mengen durch Schwitzen verliert.

Faustregel zur Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie für jedes Grad Celsius über 37 Grad pro Tag einen halben bis ganzen Liter Flüssigkeit mehr.

In der Apotheke gibt es neben Fieberteemischungen aus Linden- und Holunderblüten oder Weidenrinden auch Schmerz- und fiebersenkende Medikamente. Diese können die erhöhte Körpertemperatur verringern und zusätzliche Beschwerden wie Hals-, Kopf-, und Gliederschmerzen lindern.

Quellen:

Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Apothekerkammer Nordrhein

| Von: Sandra Göbel; Bildrechte: Ermolaev Alexander/Shutterstock
Gut geschützt in die Sonne
Ein wenig Sonne tanken ist mit den richtigen Produkten kein Problem.

Gut geschützt in die Sonne

Jetzt kann der Sommer kommen!

Egal, ob Sie ein Straßencafé besuchen, joggen gehen oder Ihr Kind für den Kindergarten fertig machen – in der warmen Jahreszeit ist ein optimaler Sonnenschutz besonders wichtig. Worauf Sie beim Produktkauf achten sollten und welche Maßnahmen Sie selbst ergreifen können.

UV-A, UV-B, LSF – kleine Einführung in die Wissenschaft der Sonnenstrahlen

Die Sonne sendet nicht nur wohltuende Wärmestrahlung, sondern auch Licht im unsichtbaren, so genannten ultravioletten Bereich aus: die UV-A- und UV-B-Strahlung. Beide sind der Grund für die negativen Erinnerungen an zu langes Sonnenbaden: Kurzfristig entsteht der typische Sonnenbrand mit Rötung und schmerzhaften Bläschen oder bei empfindlichen Menschen eine Sonnenallergie. Langfristig altert die Haut schneller und im schlimmsten Fall entsteht Hautkrebs.

Aber die menschliche Haut baut bei Sonnenkontakt einen Eigenschutz auf. Hautschichten verdicken sich und es bildet sich verstärkt das Pigment Melanin, das Ihnen die Urlaubsbräune verleiht. Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktoren (LSF) unterstützen diesen Eigenschutz. Enthaltene Stoffe schützen als UV-Filter die Haut vor zu viel Sonnenlicht. Der Lichtschutzfaktor ist eigentlich ein UV-B-Schutzfaktor und stellt die wichtigste Angabe auf den Verpackungen dar. Er gibt an, wievielmal länger man sich mit diesem Produkt der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies bei der individuellen Eigenschutzzeit möglich wäre. Ob ein Produkt auch vor der UV-A-Strahlung schützt, erkennen Sie an einem zusätzlichen kreisrunden „UVA“-Zeichen.

Tipp: Kennen Sie Ihre Eigenschutzzeit nicht? Haar- und Augenfarbe sowie Ihre Hautfarbe bestimmen die Lichtempfindlichkeit Ihrer Haut. Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke, ob man Ihnen bei der Bestimmung Ihres Fototyps helfen kann. Dort berät man Sie auch über die zu Ihrem Hauttyp passenden Produkte.

Mit Kombination zum besten Hautschutz

Um ein möglichst breites UV-Spektrum abzudecken, gut verträglich und praktisch in der Handhabung zu sein, enthalten Sonnenschutzmittel meist eine Kombination aus zwei Filterklassen. Diese Produkte verbinden eine hohe Schutzleistung mit einfacher Anwendung und wenig Nachteilen.

Physikalische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid lassen UV-Strahlen gar nicht erst in die Haut eindringen, sondern reflektieren sie wie kleine Spiegel. Sie fungieren so als Breitbandfilter und lösen keine Allergien aus. Allerdings bildet sich ein sichtbarer, weißer Film auf der Haut.

Chemische Filter sind mit den Naturstoffen Kampfer, Zimt- und Salizylsäure verwandt und ziehen in die Haut ein. Das Auftragen ist einfach, aber manche Filterstoffe lösen Fotoallergien aus oder stehen im Verdacht, eine hormonähnliche Wirkung zu haben.

Der Zusatz von Antioxidantien schützt zusätzlich vor Schäden am Erbgut durch Radikale, die sich durch UV-Strahlung bilden.

Tipp: Viele Produkte für Kinder enthalten eine große Menge an Titan- oder Zinkoxid. Der „Weißeleffekt“ erlaubt Ihnen, ganz einfach zu überprüfen, ob alle unbedeckten Körperstellen eingecremt sind.

Kinderhaut reagiert besonders empfindlich

Schützen Sie Ihr Baby im ersten Lebensjahr komplett vor direkter Sonneneinstrahlung. Ab dem zweiten Lebensjahr dürfen die Kleinen auch mal für kurze Zeit draußen spielen – aber immer gut geschützt und nie zur Mittagszeit, wo die Sonne am intensivsten strahlt. Mit lichtundurchlässiger Kleidung und dick eingecremt mit einem hohen Lichtschutzfaktor steht einem ungetrübten Spaß im Garten dann nichts mehr im Weg.

Tipp: Es gibt spezielle UV-Schutzkleidung, die auch beim Baden oder nach mehrmaligen Waschen noch zuverlässig gegen UV-Strahlen schützt.

Sonnenschutz immer & überall

Täuschen Sie sich nicht: Auch bei bewölktem Himmel kann die UV-Belastung hoch sein, denn die Strahlen durchdringen auch Wolken. Außerdem steigt die UV-Intensität mit der Höhe über dem Meeresspiegel an.

Hinweis: Je stärker die UV-Strahlung, desto kürzer wird die Eigenschutzzeit Ihrer Haut. Verwenden Sie Produkte mit höherem Lichtschutzfaktor wie üblich, wenn Sie sich in den Bergen befinden oder Ihr Urlaubsland nahe am Äquator liegt.

Damit Ihr Urlaub keine Schattenseiten hat: Tipps für ein besonnenes Verhalten

  • Vermeiden Sie Sonnenbaden zur Mittagszeit; zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Belastung am stärksten.

  • Sparen Sie nicht an Sonnenschutzmittel. Ein Erwachsener benötigt etwa 3 Esslöffel, die eine halbe Stunde vor Sonnenkontakt aufgetragen werden.

  • Nase, Ohren, Lippen und Dekolleté nicht vergessen. Regelmäßiges Nachcremen erhält den Schutz, auch nach dem Schwimmen und Abtrocknen.

  • Kleidung ist ein effektiver Sonnenschutz, insbesondere weit geschnittene und eher dunkle Textilien schirmen die Haut gut ab.

  • Vergessen Sie Kopfbedeckung und Sonnenbrille nicht. Achten Sie dabei auf Angaben wie „UV 400“, „100 Prozent UV“ oder das CE-Zeichen.

Quelle: Christine Kammer: Sonnenschutz aus der Flasche, PTA heute, Ausgabe 8/2018.

| Von: Simone Lang; Bildrechte: Skumer/Shutterstock.com